13. März 2012

Matilda - die Geburt

Oh wow - drei Wochen ist die Kleine schon... Das ging fix. Und überhaupt ist aus dem Neugeborenen schon ein echtes Baby geworden. Das erstaunt den Papa immer wieder, wie fix die Entwicklung in den ersten Wochen vor sich geht. Aber zurück auf Anfang.

Das letzte Posting war ja wie man mittlerweile wissen kann, genau am Tag an dem es letztlich los ging.Kaum waren wir von besagtem Besuch der Klinik in Kaiserswerth zurück, meldete Simone so etwas wie Wehentätigkeit an. Immerhin - beim dritten mal hat sie es so langsam raus gehabt, Blähungen oder Magengrummeln von Wehen zu differenzieren. :-) Nun, nachdem ich also ein wenig Buch führte, wie die Wiederholrate der Wehen sich entwickelte war zumindestens klar, dass es kein klares Bild gab. Die Wehen waren mal 5, mal 7 Minuten auseinander und mal da und mal wieder weg. Gegen 16 Uhr hatte ich mich ja hinreißen lassen, mal bei facebook zu posten, dass es möglicherweise doch noch was würde. Nachdem Simone auf meine Bitte zur Kontrolle mal eine Minute auf allen Vieren durch die Bude krabbelte, waren die Wehen für eine Weile wieder weg. Später ging es wieder los. In der Folge des jungen Abends begab sich Simone dann in die Wanne als ultimativen Test und siehe da, danach war absolute Wehen-Ruhe angesagt. Genau zu diesem Zeitpunkt schnappte sich irgendwann Clara mein Mobile und hackte fünf mal den falschen Code ein - Konsequenz -> Gerät war komplett gelöscht und für mich unbrauchbar - und das mit der möglichen Geburt und der nötigen Berichterstattung vor der Brust. Wegen der anhaltenden Ruhe fuhr ich dorthin, wo ich ein Backup meines Mobiltelefons abgelegt hatte - ins Büro. Nach 21 Uhr auf einem Samstag war die Ruhe dort fast gespentisch. Nach etwa einer guten Stunde war ich mit einem halbwegs funktionalen Mobile auf dem Rückweg. Übrigens hatte ich zusätzlich Simones Mobile bei und erreichbar zu sein, da meins ja temporär vollständig geerdet war. Gegen 22.30 Uhr war ich also zurück, rechtzeitig zum Klitschko Kampf. In dessen Verlauf tat sich nichts bei Simone. Als wir dann ins Bett wollten und gerade lagen, meinte Simone, sie würde wieder Wehentätigkeit spüren. Just in diesem Moment wachte nebenan Clara auf und wollte niemanden außer Mama bei sich. Simone schnappte sich also Clara zu uns ins Bett, beruhigte sie ein wenig, bekam die nächste Wehe im knapp 3-Minuten-Abstand und schaffte es zum Glück irgendwie, Clara auch wieder in den Schlaf zu bringen. Denn die dritte Wehe war wohl schon recht nachdrücklich, sodass wir sofort entschieden, zum Krankenhaus zu fahren. Kurz wurde Sabi instruiert und schon waren wir auf dem Weg. Mein Posting "Es geht los." um 23:47 Uhr bei facebook war kurz nachdem wir auf die A44 in Fischeln aufgefahren sind. Die 15 Minuten bis Kaiserwerth standen Wehen in stärker werdendem Ausmaß in glatten 120 Sekunden Abständen an, die ein wenig Nervosität aufkommen ließen. Es ging Schlag auf Schlag: Geparkt, Wehenpause genutzt, um bis in den Eingangsbereich zu kommen, Wehe veratmet, zum Aufzug, hoch zum Kreißsaal und vor der verschlossenen Türe beim Klingeln noch eine sehr energische Wehe veratmet, während die Hebamme heraus schaute und nur fragte "Wievieltes Kind?". Auf Simones "Drei" hieß es nur noch "Sofort ab in den Kreissaal", allerdings war Simone noch ein paar Sekunden bewegungsunfähig, in denen man schon glauben konnte, dass es bis dort nicht mehr reichen würde und das Kind gleich hier auf dem Flur das Neonlicht der Welt erblickt. Zum Glück reichte es dann aber doch noch gerade so eben, denn mit der nächsten Wehe wurde schon gepresst. Drei unendlich lange und offenbar sehr schmerzhafte Presswehen später war Matilda draußen. Das dürfte da tatsächlich auch der gesamte Krankenhaustrakt geahnt haben. :-) 1:09 zeigte die Uhr da und ich habe tatsächlich zum ersten mal selbst die Nabelschnur durchschnitten - das Ding ist kräftiger als es ausschaut - schneidet sich etwa wie ein guter Gartenschlauch. Und irgendwie bin ich da auch überrumpelt worden. Vorgenommen hatte ich mir das jedenfalls nicht. Die beiden anderen Male hatte das einfach irgendwer gemacht und irgendwie fand ich das auch gar nicht so tragisch. Diesmal drückte mir die Hebamme die Schere in die Hand und sagte so was wie "Hier, durchschneiden" und ich machte es einfach ohne nachzudenken - und es war schön so.
Die magischen MSV-Zahlen des Geburtstages 19-02 ließen das aufdringliche Fortuna Düsseldorf Styling des Kreißsaales zum Glück vergessen. Die kostenlose Fortuna-Mitgliedschaft für Matilda nahmen wir übrigens auch nicht in Anspruch. 50 cm und etwas über 3 kg sind die verzeichneten Kenngrößen dieser Express-Geburt. Das hat tatsächlich die Nummer mit Clara damals noch locker getoppt. Hätte ich nicht gedacht...
Gegen sechs Uhr morgens waren wir dann mit unserem ersten Sonntagskind zurück in Krefeld. Greta hatte nichts mitbekommen. Clara war seit einer Viertelstunde wach und von Sabrina auch naturgemäß nicht mehr zu beruhigen, da Mama nicht da war, und begrüßte Matilda als erstes. Greta lernte ihre neue Schwester dann etwa eine Stunde später kennen, als sie aufstand und ins Schlafzimmer ging. Ich war schon aufgestanden, Simone mal für kleine Mädchen, sodass Greta im Bett nur Matilda vorfand. Ihr Gesicht hätte ich da gerne gefilmt...