11. September 2013

September 11

Zufällig heute - habe vorgestern 'Remember me' gesehen und bis zur letzten Szene gar nicht auf dem Plan gehabt, dass der Film was mit dem Datum zu tun hat. - Vor 12 Jahren saß ich bei E-Plus im Büro als Simone mich anrief und von einem Sportflugzeug berichtete, das in einen der World Trade Center Türme geflogen sei. Der Rest samt stundenlangem Peter Klöppel ist Geschichte. Kinder und selbst die Hochzeit waren damals nur ein Gedanke in der Ferne. Die Welt hat sich weiter gedreht und unsere älteste ist heute schon in der zweiten Klasse und entwickelt sich wirklich toll. Neben schulischem Erfolg geht sie mit großem Eifer ihren Interessen Reiten und Tennis nach. Beides wurde in den abgelaufenen Sommerferien mit je einer einwöchigen Freizeit dann auch entsprechend gewürdigt. Nebenbei ist sie verrückt nach aktueller Musik, trällert einigermaßen passend auch in Englisch die halbe Top100 mit. Nach einer Knötter- und Rebellionsphase ist sie heute in der Regel sehr ausgeglichen und auch eine sehr gute große Schwester. Schwierig wird es eigentlich immer nur bei zu wenig Schlaf. Zum Thema: seit Monaten wollte sie nicht mehr im Elternbett einschlafen und mittlerweile ist sie auch bereit, wenn Sabrina bald studiert und daher auszieht, unter das Dach zu ziehen, um Platz für ein Tilli Kinderzimmer zu machen. Na ja, genau genommen soll Clara in Gretas Zimmer ziehen und Tilli in Claras. Mal sehen, wie es am Ende kommt. Jedenfalls zeigt das Ganze schon die gewachsene Unabhängigkeit. Ich würde einfach sagen, seit Mitte des zweiten Schulhalbjahres ist Greta auch in ihrem eigenen Verständnis ein Schulkind. Im Urlaub im Schwarzwald hat sie sich mit einem deutlich älteren Jungen sehr gut verstanden. Da hatte ich dann schon mal einen Ausblick, was mir da in Zukunft so alles blühen könnte, wobei das noch völlig undramatisch war. Na ja und vielleicht bleiben uns ja doch noch ein paar Jahre. Momentan jedenfalls ist Papa noch der einzig vorstellbare Mann in ihrem Leben. ;-) Ach - und noch ein Detail - Greta quasselt für ihr Leben gern. Macht man mit ihr beispielsweise eine Fahrradtour, dann kann es durchaus sein, dass sie die gesamte Fahrt über an einer Tour nur redet wie ein Wasserfall, fragt man allerdings wie der Tag in der Schule war, kommt ein beredtes 'Gut'. Aber waren wir anders? Woher soll man als Kind auch wissen, dass eine Gesangsvorführung zur Einschulung der neuen I-Dötzchen erwähnenswert gewesen wäre? ;-)
Clara hat die Knötterrolle von Greta so ein bisschen übernommen. Sie hat durchaus einen Hang zur Drama Queen. Das mag auch an der Konstellation liegen, nicht alles so zu können wie die große Schwester und auf der dutzig-dutzi Niedlich-Skala natürlich von der kleinen Schwester überholt worden zu sein - das Manko der mittleren Geschwister halt ganz klassisch. Clara ist niemandem gegenüber scheu und kann sich erstens großartig ausdrücken und hat zweitens echtes Einfühlungsvermögen. Außerdem hat sie einen Geruchssinn, der durchaus als bemerkenswert gelten darf, denn sie vergleicht Gerüche absolut treffsicher mit abgespeicherten Erfahrungswerten. Sie unterscheidet sich vor allem in einem sehr deutlich von Greta, denn sie sagt nicht die Wahrheit, wenn sie meint, es würde ihr nützen und verstößt auch bewusst gegen klare Ansagen der Eltern. Mal als Beispiel Süßigkeiten: Wo Greta tarurig und wütend darüber wurde, keine Süßigkeiten mehr haben zu dürfen, sich aber tatsächlich an das Verbot gehalten hat, nimmt sich Clara einfach doch irgendwann was und behauptet dann, der jeweils andere Elternteil hätte das erlaubt. Ich weiß beim besten Willen nicht, ob sie dieses Verhaltensmuster irgendwo aufgeschnappt oder selbst entwickelt hat. Noch ist das nicht so dramatisch, aber ich bin mal gespannt, wie sich das in Zukunft bei ernsteren Themen darstellen wird. Tolpatschig ist sie auch noch immer. Fast jeden Tag gibt es irgendeinen kleinen Unfall mit ihrer Beteiligung. Und sie hat einen echten Hang zu Marotten. Eine Zeit lang hat sie z.B. immer völlig unmotiviert Grunzgeräusche beim Essen gemacht und konnte trotz hundertfacher Ansage damit nicht aufhören. Von heute auf morgen war das dann aber plötzlich wieder weg. Gib ihr Bubblewrap und sie drückt dir alle Luftblasen aus, wenn du es ihr nicht wegnimmst. Außerdem kann sie sich total schlecht von Dingen trennen. Egal um was es geht (hier als Beispiel ihre ausgenudelte - und Clara nudelt Zahnbürsten wirklich - letzte Zahnbürste). Die in den Müll zu werfen hatte was von einer emotional ergreifenden Beerdigung. Clara kommt des öfteren nachts ins Elternschlafzimmer, aber im Gegensatz zu Greta, die leise eintritt und kurz leise fragt, ob sie sich zu uns in Bett legen darf (wie gesagt hat sie das zuletzt eigentlich eh nicht mehr getan), stapft Clara einfach ins Zimmer, haut vorher die Türe zu und wirft sich kommentarlos zwischen uns. Immerhin nehmen die nächtlichen Tritte gerade langsam ab, sodass ich auch mal gelegentlich noch in den Schlaf finde mit ihr neben mir.
So - meine Güte ist das letzte Posting ewig her. Matilda kann sitzen und seit dem 27.04. auch laufen (Das Video dazu ist auf unserem Youtube Kanal oben verlinkt). Dazu kann Tilli sprachlich durchaus mit ihren Schwestern mithalten. Ich würde sie zwischen Greta und Clara setzen, wobei ja auch Clara sprachlich weit vorne dabei war und ist. Sie bildet schon gelegentlich drei-Wort-Sätze und weist Dinge Leuten zu - Gretas Kakaun z.B. Schön sind, wie es auch bei den anderen war, ihre Wortkreationen wie Bottoast für Toastbrot z.B. Eigentlich seltsam, da sie wirklich viele Dinge schon absolut perfekt spricht. Im Klettern setzt sie gefühlt noch einen drauf im Vergleich zu ihren Schwestern, was vielleicht aber auch am Entspannungsgrad der Eltern mit Kind drei liegt. Da wo andere Eltern auf dem Spielplatz einem Dreijährigen noch helfen hoch zu kommen, gucken wir nur zu, wie Tilli das alleine managt. Unabhängigkeitsdrang hat sie sehr ausgeprägt. Wir mussten für sie zwei Jägerzäune am Haus installieren, damit sie nicht einfach wegrennt. Irgendwann saß ich auf der Terrasse und Tilli schob geräuschvoll ihren Puppenwagen durch die Gegend ums Haus. Irgendwann wurde es leiser und ich dachte, sie ist einfach an der Seite des Hauses, doch dann wurde es wieder etwas lauter, kam aber aus der falschen Richtung von jenseits des Gartens. Ein Blick über den Zaun bestätigte, dass sie auf dem Weg zum Spielplatz war. Da muss man bei ihr tatsächlich jederzeit echt aufpassen. Ihre Meinung kann sie durchaus auch schon sehr gut ausdrücken. Interessant auch, dass sie gelegentlich abends von sich aus nachfragt, ins Bett gebracht zu werden. Natürlich gibt es aber auch durchaus mal Widerstand, wenn ich sie bringen will. Ansonsten liebt sie ihr gelbes Mototad mit den 20 cm breiten Reifen und Simones Kuschelschaf Kasimir, von Tilli Kajau genannt. Seit dieser Woche geht sie zudem zu einer Tagesmutter in unserer Nähe, was noch schlecht bewertbar ist. Damit haben wir ja auch keine Erfahrungen, da für Greta die Großeltern einsprangen und Simone bei Clara vollständig zuhause geblieben ist. Da muss ich dann demnächst mal berichten, vor allem auch davon, wie es dann wieder mit zwei berufstätigen Eltern im täglichen Familien-Koordinationswahnsinn ausschaut.
Bis dahin wünsche ich friedliche Tage.

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